„Babunja muss nur deshalb nicht mehr fliehen, weil sie bereits tot ist“ - über Mehrfachdiskriminierung jüdischer Ukrainer*innen - Evelyn Deller // on multiple discrimination against Jewish Ukrainians
06.08, 20:30–22:00 (Europe/Berlin), Zelt 8 - Ums Ganze
Sprache: Deutsch

Babyn Jar – in diesem Tal auf dem Gebiet von Kyjiw ereignete sich 1941 eines der schlimmste. Massaker an Jüdinnen und Juden der gesamten Shoah - begangen durch die sogenannten „Einsatzgruppen“ der Wehrmacht und des „Sicherheitsdienstes“ der Nazis. Hier nahm der „Holocaust durch Kugeln“ seinen Anfang, und dennoch wird über die Geschehnisse in Babyn Jar kauLesungm gesprochen – weder in Deutschland, im Land der Täterinnen; noch in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Evelyn Deller zeichnet ausgehend vom Massaker in Babyn Jar ihre eigene Familiengeschichte nach: Wortgewaltig und schonungslos, gleichzeitig unfassbar zart beleuchtet die Künstlerin das Leben als jüdische Ukrainerin in Deutschland mit all seinen Facetten: Nicht-Dazu-Gehören, das Erinnern an Leid, kleinere oder größere Erfolge in der eigenen Familie und immer wieder das Vergessen(werden). Weder in den glorreichen Narrativen von Befreiung im „vaterländischen Krieg“ in den ehemaligen Sowjetrepubliken, noch in den Analysen selbsterklärter „Antiimperialistinnen“ kommt die Perspektive und die Mehrfachdiskriminierung jüdischer Ukrainer*innen vor – dieses Vergessen und Auslassen wird seit dem Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine und in Israel/Gaza von einigen Stimmen sogar bewusst forciert. Dem möchte Evelyn Deller mit dieser Lesung etwas entgegensetzen.

Content Note: Die Lesung enthält graphische Schilderungen von Gewalt, Beschreibungen der Shoah, dem Krieg gegen die Ukraine und Antisemitismus.

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Babyn Yar - this valley in the Kyiv region was the site of one of the worst massacres of Jews in the entire Shoah in 1941. The massacre of Jews in the entire Shoah - committed by the so-called "Einsatzgruppen" of the Wehrmacht and the Nazi "Security Service". This is where the "Holocaust by bullets" began, and yet the events in Babyn Yar are hardly ever talked about - neither in Germany, the country of the perpetrators, nor in the countries of the former Soviet Union. Evelyn Deller traces her own family history based on the massacre in Babyn Yar: The artist illuminates life as a Jewish Ukrainian in Germany with all its facets in an eloquent and unsparing, yet incredibly tender way: Not belonging, remembering suffering, minor or major successes in her own family and, time and again, forgetting (or being forgotten). Neither in the glorious narratives of liberation in the "patriotic war" in the former Soviet republics, nor in the analyses of self-declared "anti-imperialists" is the perspective and multiple discrimination of Jewish Ukrainians mentioned - since the outbreak of the war against Ukraine and in Israel/Gaza, this forgetting and omission has even been deliberately forced by some voices. Evelyn Deller would like to counter this with this reading.

Content Note: The reading contains graphic descriptions of violence, descriptions of the Shoah, the war against Ukraine and anti-Semitism.


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aus Orga UG-Zelt

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