Sprache: Deutsch
07.08, 11:15–12:45 (Europe/Berlin), Zelt 5 - kleines Zirkuszelt
Dir geht die Situation in Israel/Palästina zwar sehr nah, aber du fühlst dich unsicher, wie du dazu Position beziehen und dich solidarisch zeigen kannst? Auch in der Klimabewegung erleben gerade viele Leute, die im deutschsprachigen Raum sozialisiert wurden, Angst, das Falsche zu sagen, Hoffnungslosigkeit und Überforderung. Es wird oft als unmöglich dargestellt, in der Praxis zugleich entschieden gegen Antisemitismus einzustehen und sich solidarisch mit Palästinenser:innen zu positionieren. Aber ist das wirklich so? Und was wird dabei übersehen und kann nicht besprochen werden?
Diese schwierigen Fragen, die sich viele von uns seit Monaten stellen, erkunden wir selbstkritisch gemeinsam in dem Workshop. Ausgangspunkt ist der Anspruch, dass entschiedene Praxis gegen Antisemitismus nicht im Widerspruch stehen muss mit einer Solidaritätsposition mit Palästina. Um gemeinsam herauszufinden, wie das in der Praxis aussehen kann, reden wir konkret über einige aktuelle Aspekte, die sowohl den Kontext der Klimabewegung als auch die aktuelle Situation in Palästina/Israel berühren, u.a. die umstrittene IHRA Definition von Antisemitismus und alternative Definitionen sowie die Verantwortung der deutschen Rüstungsindustrie in den Kriegsverbrechen Israels. Ziel ist, erste Schritte zu finden, wie unsere Solidarität in der Praxis mit (Klima)Aktivismus verbunden werden kann.
Wir wollen festhalten, dass wir uns gegen jede Dehumanisierung stellen, uns also explizit gegen jede Banalisierung von Gräueltaten und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ob durch Israel in Gaza oder durch Hamas und andere Gruppen am 7. Oktober, aussprechen. Trotz oder gerade aufgrund unserer Positionierung1 wollen wir diesen Raum bieten, v.a. weil wir nicht im gleichen Maße emotional involviert sind wie Palästinenser*innen, die sich andauernd dehumanisierenden Diskursen stellen müssen.
1Wir sind zwei weiße in Deutschland sozialisierte Frauen, die seit Jahren in der deutschen Klimabewegung organisiert und seit einigen Monaten verstärkt in der Palästina-Solidarität Bewegung an verschiedenen Orten aktiv sind.
Bild: Unmute Gaza / Gonzalo Borondo, based on an image by Sameh Rahmi
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The situation in Israel/Palestine is moving you, but you feel unsure how you can take a stand and show solidarity? Many people active in the climate movement who have been socialised in German-speaking countries experience fear of saying the wrong thing, hopelessness and being overwhelmed. It is often portrayed as impossible to take a firm stand against anti-Semitism and show solidarity with Palestinians at the same time. But is that really the case? And if so, what is overlooked and cannot be discussed?
In this workshop, we will explore these difficult questions, which many of us have been asking ourselves for months, in a self-critical way. The starting point is our understanding that resolute practice against anti-Semitism does not have to be at odds with a position of solidarity with Palestine. In order to find out together what this can look like in practice, we will talk specifically about some current aspects that touch on both the context of the climate movement and the current situation in Palestine/Israel, including the controversial IHRA definition of anti-Semitism and alternative definitions as well as the responsibility of the German arms industry in Israel's war crimes. The aim of the workshop is to find first steps how to stand in solidarity with Palestine and connect that with our activism in the climate justice movement.
We want to make clear that we oppose any dehumanisation, i.e. we explicitly speak out against any trivialisation of atrocities and crimes against humanity, whether by Israel in Gaza or by Hamas and other groups on October 7th. Despite or precisely because of our position*, we want to offer this space, above all because we are not emotionally involved to the same extent as Palestinians who have to constantly face dehumanising discourses.
*We are two white women socialised in Germany who have been organised in the German climate movement for years and have been increasingly active in the Palestine Solidarity Movement in various places for several months.
Image: Unmute Gaza / Gonzalo Borondo, based on an image by Sameh Rahmi
Der Beitrag wird antifaschistische Themen beinhalten
Wie wird der Beitrag sprachlich aufgebaut sein? –etwas voraussetzungsvollere Sprache
An wen richtet sich euer Beitrag? –offen für alle
Für alle: Wie wird dein Beitrag ausgerichtet sein? –Etwas anderes, Bildungsorientiert
Wird für den Beitrag Vorwissen benötigt? –Kein spezifisches Vorwissen nötig
Ju ist seit 2018 in unterschiedlichen Ecken der deutschsprachigen Klimabewegung unterwegs und knuepft seit letztem Jahr Kontakte zu Bewegungen in anderen Teilen Europas
ist eine weiße in Deutschland sozialisierte Person, vor allem in der deutschen Klimabewegung politisiert worden und seit einigen Monaten verstärkt in der Palästina-Solidarität Bewegung in Barcelona aktiv.