Verwoben und untrennbar: Ableismus, Kapitalismus, Faschismus // Interwoven and inseparable: Ableism, capitalism, fascism
11.08, 11:15–12:45 (Europe/Berlin), Zelt 1 - barrierearmes Zelt
Sprache: Deutsch

Ableismus, Kapitalismus und Faschismus sind voneinander untrennbare Konzepte. Nachdem ich im März 2023 am Post-Covid-Syndrom erkrankte und mich das in meine vier Wände zurückwarf, stieß es eine tiefgehende Reflektion über den Ableismus in meinem Leben an. Zwischen medical gaslighting, Kämpfen mit der Krankenkasse und der unbändigen Wut auf ein System, das mich nicht in Frieden krank sein lässt, lösten sich auch die gedanklichen Knoten zu Fragen, die uns alle etwas angehen. Der größte Teil der Menschheit wird einmal Behinderung erfahren - spätestens im Alter. Und doch sind unsere gesellschaftlichen Bilder von Behinderung verzerrt und verzogen. Sie führen zu einer Gewalt des Mitleids. Kapitalistische und faschistische Narrative verdrängen behindertes und chronisch erkranktes Leben an den Rand der Gesellschaft und in die Prekarität. Erwähnung findet das kaum, obwohl es uns alle etwas angeht. Eine der existenziellsten Ängste der meisten Menschen ist die vor Krankheit und Tod. Doch ist das wirklich so natürlich und naturgegeben oder eigentlich das Ergebnis dessen, dass Behinderung eine Falltür in die Prekarität und Armut darstellt?

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Ableism, capitalism and fascism are inseparable concepts. After falling ill with Post-Covid syndrome in March 2023 and being thrown back into my room, it started a deep reflection on the ableism I was experiencing in my life. Between medical gaslighting, battles with my health insurance company and unbridled anger at a system that wouldn't let me be sick in peace, I also untangled the mental knots around questions that concern us all. The majority of people will one day experience disability - at the latest in old age. And yet our social images of disability are distorted. They lead to the violence of pity. Capitalist and fascist narratives relegate disabled and chronically ill people to the margins of society and into precarity. This is hardly mentioned, even though it concerns us all. One of the most existential fears of most people is that of illness and death. But is this really so natural and innate or is it actually the result of disability being a trapdoor into precarity and poverty?


Wird dein Beitrag antifaschistische Themen, Bleiberechts- und Bewegungsfreiheitskämpfe oder Klimagerechtigkeit behandeln?

Der Beitrag wird antifaschistische Themen beinhalten

Wie wird der Beitrag sprachlich aufgebaut sein?

etwas voraussetzungsvollere Sprache

Für alle: Wie wird dein Beitrag ausgerichtet sein?

Bildungsorientiert

Wird für den Beitrag Vorwissen benötigt?

Kein spezifisches Vorwissen nötig

An wen richtet sich euer Beitrag?

offen für alle

Siehe auch: System Change Camp Text (147,1 KB)

Ich bin Elsa, 24, sie/ihr. Ich studiere an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Germanistik und Romanistik auf B.A. im 10. Semester und beginne im Oktober den Master "Literarisches Übersetzen in Theorie und Praxis". An der Uni arbeite ich bei dem Lateinamerikaforschungsprojekt Merian CALAS Cono Sur und bin Teil der Seebrücke Jena.