Sprache: Deutsch
11.08, 14:15–18:00 (Europe/Berlin), Zelt 11 - Feministisch kämpfen
Shame - getting personal with a political feeling.
Scham berührt unser Innerstes, macht uns klein und will auf keinen Fall besprochen werden. Die Scham spricht: Du bist falsch! Sie sitzt als Kloß in deinem Bauch, wenn deine Grenzen verletzt wurden. Sie treibt dir die „Schamesröte“ ins Gesicht, wenn etwas von dir entblößt wird, dass du nicht zeigen wolltest. Schämen wir uns, verstummen wir, ziehen uns zurück oder reagieren mit Trotz und übertriebener Abwehr. Lernen wir mit Scham umzugehen, können wir uns befreien, uns weiterentwickeln – und gesellschaftliche Machtverhältnisse erkennen.
Denn Scham ist ein hochgradig politisches Gefühl, das ganze Gesellschaftsgruppen unsichtbar machen kann, spaltet und abwertet. Viele progressive politische Bewegungen kämpf(t)en für eine Befreiung von Scham und gegen die Beschämung von Identitäten, Körpern, Lebens- und Liebesweisen.
Doch auch unsere Kämpfe nutzen Scham, oder nehmen sie zumindest in Kauf: Wir thematisieren klimaschädliches und menschenfeindliches Verhalten öffentlich und stellen Grenzüberschreitungen ins Rampenlicht. Dadurch erzeugen wir Scham, in der Hoffnung weitere Taten zu verhindern.
In diesem Workshop möchten wir mit euch diese vielfältigen und widersprüchlichen Aspekte der Scham erkunden. Gerade weil es so schwer ist über Scham zu sprechen, möchten wir euch einladen, gemeinsam einen Raum der Neugierde und des Austausches zu schaffen, in dem wir uns diesem mächtigen Gefühl über Selbsterfahrung und Theorie annähern.
Basti (weiß, cis-männlich, able-bodied) und Jule (weiß, cis-weiblich, able-bodied) arbeiten seit einigen Jahren im Netzwerk Moderation zusammen, wo sie hierarchiekritisch moderieren und mediieren. Basti hat sich in Folge seiner Ausbildung zum Trainer für gewaltfreie Konfliktbearbeitung (atcc) mit der eigenen Scham und der Rolle in Moderation und Bildung beschäftigt. Jule kennt die Scham aus der Körper- und Sexualarbeit und aus der intensiven Praxis der Gewaltfreien Kommunikation, in der sie auch eigene Workshops anbietet.
Um einen sichereren Austauschraum zu schaffen, können nur 20 Personen an dem Workshop teilnehmen. Es wird nicht möglich sein, erst später dazu zukommen, also seid bitte pünktlich.
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Shame - getting personal with a political feeling.
Shame touches our innermost being, makes us small and does not want to be talked about under any circumstances. Shame says: You are wrong! It sits as a lump in your stomach when your boundaries have been violated. It brings a blush of shame to your face when something you didn't want to show is exposed. When we feel ashamed, we fall silent, withdraw or react with defiance and exaggerated defence. If we learn to deal with shame, we can free ourselves, develop further - and recognise social power relations.
Because shame is a highly political feeling that can make entire social groups invisible, divide and devalue them. Many progressive political movements are fighting for liberation from shame and against the shaming of identities, bodies, ways of life and ways of loving.
But our struggles also use shame, or at least accept it: we publicly address climate-damaging and misanthropic behaviour and put border crossings in the spotlight. In doing so, we create shame in the hope of preventing further offences.
In this workshop, we would like to explore these diverse and contradictory aspects of shame with you. Precisely because it is so difficult to talk about shame, we would like to invite you to create a space of curiosity and exchange in which we approach this powerful feeling through self-awareness and theory.
Basti (white, cis-male, able-bodied) and Jule (white, cis-female, able-bodied) have been working together for several years in the network Moderation, where they moderate and mediate in a hierarchy-critical way. As a result of his training as a trainer for non-violent conflict transformation (atcc), Basti has been dealing with his own shame and his role in facilitation and education. Jule is familiar with shame from body and sexual work and from the intensive practice of non-violent communication, in which she also offers her own workshops.
To ensure a safer environment for exchange, this workshop will be limited to 20 people. It will not be possible to join later, so please be on time.
etwas voraussetzungsvollere Sprache
Für alle: Wie wird dein Beitrag ausgerichtet sein? –Bildungsorientiert
Wird für den Beitrag Vorwissen benötigt? –Kein spezifisches Vorwissen nötig
Wird dein Beitrag antifaschistische Themen, Bleiberechts- und Bewegungsfreiheitskämpfe oder Klimagerechtigkeit behandeln? –Anderes
An wen richtet sich euer Beitrag? –offen für alle
Basti (weiß, cis-männlich, able-bodied) und Jule (weiß, cis-weiblich, able-bodied) arbeiten seit einigen Jahren im Netzwerk Moderation zusammen, wo sie hierarchiekritisch moderieren und mediieren. Basti hat sich in Folge seiner Ausbildung zum Trainer für gewaltfreie Konfliktbearbeitung (atcc) mit der eigenen Scham und der Rolle in Moderation und Bildung beschäftigt. Jule kennt die Scham aus der Körper- und Sexualarbeit und aus der intensiven Praxis der Gewaltfreien Kommunikation, in der sie auch eigene Workshops anbietet.
Netzwerk Moderation: https://nemo.fueralle.org/