ÖPNV statt Panzer - sozial-ökologische Konversion als Perspektive am VW-Standort Osnabrück
2025-08-23 , C4C 7 Big Circus Tent

Seit Jahren versuchen Aktivist*innen, Vergesellschaftung und sozial-ökologische Konversion als Transformationsperspektive für die Automobilindustrie ins Spiel zu bringen. Nun droht die massive Aufrüstung, diese Bestrebungen umzukehren - strauchelde Werke werden von Rheinmetall und Co. umworben. Der Standort Osnabrück ist dafür ein gutes Beispiel: Dort ist offen, was ab 2027 am Standort passiert. Ein guter Moment also, als Verkehrswendebewegung darüber ins Gespräch zu kommen, wie in Osnabrück zukünftig Bahnen statt Rüstungsgüter produziert werden können.

Die Automobilproduktion am Standort Osnabrück mit derzeit 2.300 Beschäftigten ist nur bis 2027 gesichert. In den vergangenen Monaten war immer wieder im Gespräch, das Werk anschließend für die Produktion von Rüstungsgütern zu verwenden – vor allem Rheinmetall ist offenbar interessiert an den dortigen Produktionsmöglichkeiten. Während Volkswagen – wie die deutsche Automobilindustrie insgesamt – in einer schweren wirtschaftlichen Krise steckt, verzeichnet Rheinmetall bei seinen Aufträgen Zuwächse in Rekordhöhe. Die Übernahme von bestehenden industriellen Produktionsstandorten sowie Fachkräften wäre für den Waffenhersteller eine einfache Möglichkeit, seine Produktion zügig auszuweiten. Grund für den Boom bei Rheinmetall sind stark gestiegene Investitionen in Militär und Rüstung in Deutschland. Zu deren Finanzierung hatte der Bundestag zunächst ein 100 Milliarden Euro-Sondervermögen und am 18. März 2025 die Lockerung der Schuldenbremse beschlossen.

ROBIN WOOD-Aktivist*innen haben bereits im Frühjahr am VW-Werk in Osnabrück für einen sozial-ökologischen Umbau der Automobilindustrie protestiert. Mit einer Kletteraktion forderten sie: ÖPNV statt Panzer – Jobs nicht auf Krieg aufbauen! Ein nächster Schritt ist es nun, mit den Beschäftigten in den Austausch zu treten und gleichzeitig innerhalb der Mobilitätswendebewegung darüber ins Gespräch zu kommen, wie wir auch von außen Druck ausüben können, um der zunehmenden Militarisierung etwas entgegen zu setzen und klar zu machen: Es gibt Alternativen zur Rüstungsproduktion.

Lasst uns das Camp nutzen, um darüber ins Gespräch zu kommen!


Please describe your contribution shortly (1-2 sentences):

Ich möchte euch einen Einblick in Konzepte von Vergesellschaftung und sozial-ökologischer Konversion geben und mit euch anhand des VW-Werks in Osnabrück mögliche Transformationspfade und Handlungsmöglichkeiten diskutieren, steht doch das Werk kurz davor, in die Hände der Rüstungsindustrie zu gelangen.

How many people can take part in your contribution?:

25

Will your contribution deal with movement history?:

Bewegungsgeschichte spielt keine Rolle im Beitrag.

What is your preferred language to hold the contribution in?:

deutsch

What is the linguistical level of your contribution? Is it in easy read/plain English?:

B1: Fortgeschrittene Sprachverwendung, B2: Selbstständige Sprachverwendung, C1: Fachkundige Sprachkenntnisse

Is prior knowledge required for the content?:

nein

Who is your contribution (especially) aimed at?:

Keine spezifische Ausrichtung

If you are an individual at the camp: do you belong to an organization? (optional):

ROBIN WOOD

ROBIN WOOD setzt sich für Klima- und Umweltgerechtigkeit ein und ist bekannt für seine Banneraktionen an Konzerngebäuden oder von Brücken. Der Verein arbeitet seit 40 Jahren für die Mobilitätswende und den Waldschutz ebenso wie gegen Atom, Kohle und LNG.