2025-08-17 –, C4C 3
Die Gruppe vom Solidarischen Gallus, also wir, macht seit ca. 10 Jahren Basis - und Stadtteilpolitik von unten im Frankfurter Stadtteil Gallus. Diese Arbeit möchten wir vorstellen und anschließend in einen produktiven Austausch rund um Basisarbeit und Stadtteilarbeit kommen.
Wir machen unsere Basisarbeit im Stadtteil, weil wir wissen, dass grundlegende Veränderungen der Verhältnisse möglich und notwendig sind. Möglich, weil die ausbeuterischen Verhältnisse, nicht wie sie scheinen, natürliche Verhältnisse sind, sondern menschengemacht und daher veränderbar. Notwendig, weil das kapitalistische System in seiner Funktionsweise auf der Ausbeutung menschlicher Arbeit und der Natur basiert, d.h. untrennbar mit Leid, Krise und globalen Widersprüchen verbunden ist.
Basisarbeit bedeutet für uns, dass wir lokal arbeiten, Menschen zusammenbringen, mit konkreten Problemen im Stadtteil anfangen und uns gemeinsam für oder gegen etwas organisieren. Als Basis verstehen wir den Teil einer verstreuten Masse, der sich entschieden hat sich zu bewegen und einen Kampf zu führen. Diese Form der Organisierung hat das Ziel, Macht von unten aufzubauen. Wir sind der Meinung, dass wir durch diese Herangehensweise Handlungsfähigkeit im Kampf gegen herrschende Verhältnisse entwickeln können. Außerdem setzen wir damit der politischen Vorstellung einer abgetrennten elitären Avantgarde, die stellvertretend für die Basis entscheidet, die gemeinsame Organisierung von unten entgegen. Nicht als Einzelne, sondern in der Gemeinschaft finden Politisierungsprozesse statt, erproben wir Fürsorge, Selbstverwaltungsweisen, das Lösen von Konflikten und basisdemokratische Strukturen. Das ist langwierig, manchmal auch langweilig und kleinteilig. Daher planen wir auch in Jahren und nicht in Tagen.
Wir orientieren uns in der Praxis unserer Stadtteilarbeit an dem Beratungs-Organisierungs-Ansatz (BOA), welcher Ende 2020 von Genoss*innen aus ihrer Analyse der bisherigen linken Stadtteilarbeit in Bremen seinen Ursprung fand. Der Ansatz zielt auf eine Kombination aus Beratung, verbindlicher Mitgliedschaft, Aktionen und unterschiedlicher Beteiligungsmöglichkeiten ab. Ausgangspunkt ist die Annahme, dass insbesondere Menschen in prekären Lebenssituationen sich nicht einfach so organisieren, sondern Organisierung eine Lösung für konkrete individuelle Probleme bieten muss. Wir nutzen die Beratung als Ausgangspunkt für Organisierung. Es soll über die Individualberatung und notwendige Hilfe eine kollektive, kämpferische und solidarische Organisierung erfolgen. Um das zu gewährleisten, versuchen wir durch Beratung die Leute in eine verbindliche Struktur einzubinden z.B. durch Aktionen und an weiteren Partizipationsmöglichkeiten zu koppeln.
In dem Vortrag stellen wir unsere bisherigen Erfahrungen vor, ziehen eine Zwischenbilanz zu den vergangenen 10 Jahren und werfen einen Blick in die Zukunft. Zudem sind wir gespannt auf die kritischen Nachfragen, Anmerkungen und Kritiken der Zuhörenden - und wenn es gut läuft auch auf eine anschließende Diskussion.
Gestern Gallus, heute Solidarsiches Gallus, morgen...
In diesem Vortrag stellen wir die Erfahrung von zehn Jahren Basisarbeit im Frankfurter Stadtteil Gallus vor. Seit kurzem orientieren wir uns dabei am Beratungs-Organisierungs-Ansatz (BOA), welcher Ende 2020 von Genoss*innen aus ihrer Analyse der bisherigen linken Stadtteilarbeit in Bremen seinen Ursprung fand.
How many people can take part in your contribution?:So viel wie der Platz und die Technik hergeben.
Will your contribution deal with movement history?:Bewegungsgeschichte spielt keine Rolle im Beitrag.
What is your preferred language to hold the contribution in?:deutsch
What is the linguistical level of your contribution? Is it in easy read/plain English?:B2: Selbstständige Sprachverwendung
Is prior knowledge required for the content?:Nein
Who is your contribution (especially) aimed at?:Keine spezifische Ausrichtung
Wir sind ein Zusammenschluss von Leuten aus dem Frankfurter Stadtteil Gallus. Uns eint, dass wir politisch etwas ändern wollen. Hier in unserer Nachbarschaft sehen wir viele Probleme, aber auch Möglichkeiten. Zum Beispiel steigende Mieten, Probleme mit Ämtern oder Ärger mit dem Jobcenter. Um sich dagegen zu wehren, treffen wir uns regelmäßig. Neben der Beratung im Bereich Sozialhilfe planen wir Aktionen, Veranstaltungen und kommen zusammen.
Denn gemeinsam sind wir nicht allein!
Gestern Gallus – Heute Solidarisches Gallus