Kickoff-Meeting für die Gründung eines Arbeitskreises "Demokratisierung der Landwirtschaft"
19.08.2025 , Food System Change + Wasserkonferenz 2025-ZELT

Bei dem Titel "Demokratisierung der Landwirtschaft" handelt es sich um die Abwandlung eines von Jan Groos verwendeten Begriffs "Demokratisierung der Wirtschaft", welcher die die Ablösung der zutiefst undemokratischen kapitalistischen Wirtschaftsweise durch eine demokratische Alternative bezeichnet. Diskutiert werden solche Alternativen aktuell sowohl in der Bewegung wie auch in akademischen Kreisen. Schlagworte sind Vergesellschaftung, Gemeinwohl-Ökonomie, "Commons" und nicht zuletzt demokratische Planwirtschaft. Betrachtet werden dabei nicht mehr nur klassische Produktionsmittel wie etwa Bergwerke und Fabriken, sondern es geht z.B. auch um die Organisation von Care-Arbeit.
Der Arbeitskreis, für dessen Gründung in dieser Veranstaltung geworben werden soll, würde sich die Frage stellen, was die Ablösung des Kapitalismus für den Bereich der Landwirtschaft und verwandter Bereiche konkret bedeuten könnte und worin sich die Demokratisierung der Landwirtschaft von der Demokratisierung anderere ökonomischer Sektoren unterscheiden würde, müsste, könnte.

Der Arbeitskreis sollte sich an der Schnittstelle von Bewegung und Akademie bewegen und auch für akademisch un- oder anders ausgebildete Menschen in jeder Weise zugänglich sein. Wir wollen darauf achten, dass sich Menschen mit landwirtschaftlichem Hintergrund besonders willkommen fühlen. Der AK könnte als eine Art Lesekreis beginnen, jedoch den Anspruch haben, nicht nur akademische Produkte ehrfurchtsvoll zu rezipieren. Stattdessen wollen wir unter Verwendung des Wissens der Teilnehmer*innen kritisch über die Grenzen eines akademischen Diskurses hinauswachsen.

Wichtig ist, dass die Vorstellung einer Landwirtschaft der Zukunft nicht zur Projektionsfläche linker Zivilisationsflucht und Naturromantik verkommt. Dazu ist unbedingt erforderlich, dass Fachwissen zu landwirtschaftlichen Fragen jeder Art vorhanden ist. Weiterhin wichtig ist, dass Landwirtschaft nicht als naturgegebener, für immer festumrissener ökonomischer Sektor missverstanden wird, sondern als etwas, dass historisch entstanden ist und sich in einer postkapitalistischen Welt in etwas ganz anderes verwandeln könnte. Hier geht es um flexible Anschlüsse oder auch Abgrenzungen zu gesellschaftlicher Arbeit in Bereichen wie Umweltschutz, nachwachsende Rohstoffe, Subsistenz verschiedenster Art, Nahrungsmittelproduktion insgesamt. Es sollte nicht ausgeschlossen sein, dass "Landwirtschaft" als historische Formation ganz aufgelöst werden müsste.


Bitte beschreibe deinen/eueren Beitrag kurz (1-2 Sätze):

Initiative zur Gründung eines Arbeitskreises zu postkapitalistischer Landwirtschaft, der kein reiner Lesekreis ist, an der Schnittstelle von Bewegung und Akademie.

Wie viele Personen können an eurem Beitrag teilnehmen?:

beliebig viele

Wird dein Beitrag sich mit dem Thema Bewegunggeschichte befassen?:

Ein Teil des Beitrages befasst sich mit Bewegungsgeschichte.

Was ist deine präferierte Sprache, um den Beitrag zu halten?:

deutsch

Was ist das sprachliche Niveau deines/eures Beitrags? Ist er in leichter oder einfacher Sprache?:

B1: Fortgeschrittene Sprachverwendung

Wird für den Beitrag Vorwissen benötigt?:

nein

An wen richtet sich euer Beitrag (besonders)?:

Keine spezifische Ausrichtung

Wenn du als Einzelperson auf dem Camp bist: gehörst du einer Organisation an? (optional):

nein

Ich komme aus der Klimabewegung und interessiere mich sich seit mehreren Jahren für die gegenwärtige, aber auch zukünftige Landwirtschaft

Diese(r) Vortragende hält außerdem: