Disrupt. Food System

BündnisDemo “Gemeinsam ackern! Mercosur stoppen! Für eine solidarische Ernährungswende! Jetzt!
11.10.2025 , Nicht auf dem Camp
Sprache: Deutsch

Treffpunkt Bremen Hauptbahnhof
Während in Brasilien die nächsten Weltklimaverhandlungen vorbereitet werden, treibt die EU das EU-Mercosur-Abkommen mit den südamerikanischen Staaten voran. Dieses Abkommen soll Handelsströme ausweiten – doch bereits jetzt sind die Folgen dieser Handelsbeziehungen massiv:  Abholzung, Monokulturen, Massentierhaltung, Menschenrechtsverletzungen. Gewinner der Ausweitung wären internationale Agrarkonzerne – und deutsche Chemieriesen wie Bayer und BASF, die ihre Pestizide und Gentech-Produkte auf Kosten von Menschen und Umwelt in Südamerika absetzen. Verlierer wären weltweit und ebenso hier vor Ort bäuerliche Höfe, Klima, Umwelt, unsere Ernährungssicherheit – letztlich wir alle.
Bremen und das Umland sind dabei zentraler Schauplatz: In Brake, dem wichtigsten deutschen Sojaimporthafen, legen die großen Frachter an, die Futtermittel aus Südamerika bringen. Damit sie die Weser passieren können, wurde der Fluss bereits vertieft – und weitere Vertiefungen sind geplant. Doch dieser Eingriff hat dramatische Folgen:
1. Versalzung der Böden bedroht das Leben der Menschen sowie die Landwirtschaft in der Wesermarsch.
2. Hochwasserschutz wird geschwächt, was für Oldenburg, Bremen und die gesamte Region gefährlich ist.
3. Wertvolle Lebensräume werden zerstört, während die Abhängigkeit von einem zerstörerischen globalen Handelssystem wächst.
Brake steht damit sinnbildlich für die zerstörerische Logik von globalem Agrarhandel und lokaler Umweltzerstörung.

Wofür wir bundesweit auf die Straße gehen:

  1. Sozial gerecht: Das EU-Mercosur-Abkommen würde Profite für Konzerne sichern – von den Exporteuren in Südamerika bis zu Bayer und BASF in Deutschland. Bäuerinnen und -bauern im Süden wie im Norden verlieren, während Chemie- und Agrarkonzerne Milliarden verdienen. Wir fordern: Gutes, gesundes und bezahlbares Essen für alle statt Billigimporte und ungerechte Agrarprofite für wenige!
  2. Ökologisch sinnvoll und global verantwortlich: Mehr Soja, Rindfleisch und Zuckerrohr aus Übersee bedeuten Abholzung, Artensterben und Treibhausgase. Mit jedem Hektar Monokultur steigt auch der Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel, die deutsche Konzerne exportieren. Auch hier vor Ort zerstört die Flussvertiefung fruchtbare Böden und schwächt den Hochwasserschutz. Wir brauchen regionale Kreisläufe statt zerstörerische Handelsströme.
  3. Keine Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt: Das Abkommen fördert industrielle Tierhaltung, Giftcocktails aus Pestiziden und Arbeitsausbeutung. Wir wollen eine Landwirtschaft, die auf Respekt basiert – für Menschen und Tiere sowie die Umwelt.
  4. Zugang zu Land und Saatgut sichern: EU-Mercosur stärkt Agrarkonzerne, die Saatgut patentieren und Landnahme betreiben. Wir fordern: freie Nutzung von Saatgut, Zugang zu Land und Schutz bäuerlicher Strukturen weltweit.
  5. Echte Mitsprache – ein demokratisches Ernährungssystem: Über unsere Ernährung wird hinter verschlossenen Türen entschieden. Wir fordern Mitsprache von unten: Ernährung ist ein Grundrecht, kein Spielball von Lobbyinteressen.
  6. Gute Arbeitsbedingungen: Von der Erntehelferin in Niedersachsen bis zum Landarbeiter in Brasilien: Wer unser Essen produziert, verdient faire Löhne, soziale Sicherheit und Würde.
  7. Schutz von Boden und Biodiversität: Fruchtbare Böden, gesunde Flüsse und Artenvielfalt sind unsere Lebensgrundlagen. Weservertiefung, Gentech-Monokulturen und Pestizideinsatz gefährden sie akut.
  8. Dekoloniale Perspektive: Das Abkommen schreibt koloniale Muster fort: Rohstoffexporte für den Norden, Abhängigkeiten und Zerstörung im Süden. Wir treten ein für Ernährungssouveränität: Lokale Lebensmittel für lokale Versorgung – weltweit.
  9. Nein zu Massenproduktion und Agrarkonzernen: Die Zukunft gehört der Vielfalt, der bäuerlichen Landwirtschaft und den regionalen Märkten – nicht den globalen Monopolen und Chemiekonzernen.

Bremen und Brake als Symbole – unser Protest ist bundesweit

Ob in Bremen, Berlin oder Bayern: Die Folgen des EU-Mercosur-Abkommens und der Sojaimporte gehen uns alle an. Der Kampf um eine lebenswerte Zukunft wird vor Ort in Brake sichtbar – an der Weser, die für riesige Frachter geopfert wird, und in Südamerika, wo Regenwald abgeholzt und wertvolle Graslandschaften für Soja brennen, wodurch Konzerne wie Bayer und BASF an der Vergiftung von Mensch und Natur verdienen.

Kommt zur bundesweiten Demo!

**Samstag, 11. Oktober 2025 | 12:30 Uhr | Hauptbahnhof **

Lasst uns gemeinsam ein starkes Zeichen setzen: Gegen EU-Mercosur, gegen Flussvertiefung, gegen Agrarkonzerne. Für Klimagerechtigkeit, für Ernährungssouveränität, für eine bäuerliche Landwirtschaft, für ein System, das Menschen, Tiere und Umwelt schützt.
Unsere Ernährung ist ein Menschenrecht – keine Handelsware.
Für Gerechtigkeit, Vielfalt und eine solidarische Agrar- und Ernährungswende – hier und überall!